Donnerstag, Juni 15, 2006

Die Zehn Gebote des Musikers

1. Da die Proben nur für die „minder Begabten“ vorgesehen sind, kannst du getrost darauf verzichten.

2. Du sollst so oft wie möglich zu spät kommen. Deine Kollegen werden das besonders zu schätzen zu wissen.

3. Beim Spielen soll man dich durch das ganze Orchester dominieren hören; piano gilt nur für die andern.

4. Natürlich betreffen dich die Ratschlage und Hinweise des Dirigenten nicht. Du kannst alles seit langem und es langweit dich. Es ist gut, wenn du dies durch Gähnen und halblaute Bemerkungen zur Schau stellst.

5. Verpasse keine Gelegenheit, dich mit deinem Nachbarn zu unterhalten, das belebt die Probe ganz besonders. Auf diese Weise kann der Dirigent viel konzentrierter arbeiten.

6. Übe auf gar keinen Fall zu Hause, dafür sind Proben da und der Dirigent hat die Aufgabe, dir das Notenlesen beibringen.

7. Du sollst es vermeiden jeden Tag zu spielen. Dies könnte die Qualität deines Spielsnachhaltig vermindern.

8. Achte ganz besonders darauf, dass deine Leistung gebührend gewürdigt wird. Kritisiere so viel wie möglich und betone ausdrücklich, dass früher alles besser war.

9. Es ist auf keinen Fall erforderlich dass dein Instrument in einwandfreiem Zustand ist, wenn du zur Probe erscheinst. Zudem sollst du es vermeiden, eine Probe mit gestimmtem Instrument zu beginnen. Damit könntest du den Eindruck erwecken, richtig zu spielen, was deine Kollegen und den Dirigenten aufs Außerste verwundern würde.

10. Du sollst bei der Probe weder Eigeninitiative noch Interesse zeigen. Das ist Sache des Dirigenten.