Donnerstag, Mai 01, 2014

Das Publikum bekam Appetit auf mehr

Das Publikum bekam Appetit auf mehr Frühjahrskonzert der Harmonika-Freunde im voll besetzten Heimathaus mit Klezmermusik.
Konzentriertes Spiel mit der Solistin Vera Lukyanenko. Die Harmonikafreunde boten Musik aus Israel im Heimathaus. Foto: Hans Meidhof EMMENDINGEN-WINDENREUTE. (hem). Alle Plätze im Saal des Heimathauses waren schnell besetzt, es musste sogar nachgestuhlt werden, als die Harmonikafreunde ihr Konzert gaben, sodass sich eine schöne familiäre Atmosphäre entwickelte. Die Ortswahl war gelungen: So gut besetzt war bisher kein Konzert der Akkordeonisten. Viktor Trippel, mit der musikalischen Leitung betraut, hatte mit dem 14-köpfigen Ensemble ein besonderes Programm einstudiert. Leitmotiv des Abends bildete Klezmer und Musik aus Israel. Wie immer führte Detlev Kulse die Zuhörer kenntnisreich durch den Abend. Den Auftakt machten sechs Schüler, die sich mit viel Fleiß auf diesen Abend vorbereitet hatten. Erich Lungrin (6), Emma Herold (10) und Elisaveta Lungrin (10) hatten, jeweils mit ihrem Lehrer Viktor Trippel als zweite Stimme im Duo, ein volkstümliches Stück eingeübt und mit viel Erfolg bei etwas Lampenfieber vorgetragen. Annelie Utz (11) wagte sich im Duo an ein Zigeunerlied, nicht ganz einfach zu spielen. Micha Kulse(15) hatte sich mit "Sherele" ein Klezmerstück ausgesucht, das ebenfalls im Duo gespielt wurde. Sebastian Schuhmacher(18) spielte zwei Solostücke aus Israel mit präziser Musikalität. Beide sind bereits im Hauptorchester integriert. Alle Solisten erhielten langen begeisterten Beifall. Traditionelle Klezmermusik gefällt Musikern und Zuhörern Das Hauptorchester eröffnete mit "The Phantom of the Opera" von Andrew Lloyd Webber, ein Hörgenuss, mit Schlagzeugbegleitung von Jakob Gertheiss und am Elektronium Christiane Muchenberger. Das Vorspiel zum ersten Akt von "La Traviata" von Verdi gelang in besonderer Weise: Es war ein schwierig zu spielendes, klassisches Opernstück, das wie fast alle Musikstücke an diesem Abend in zahllosen Proben neu einstudiert worden war. Es folgte ein Medley aus Opernmelodien von Antonin Dvorak und Friedrich Smetana, aus dem besonders der "Slawische Tanz" und "Die Moldau" bemerkenswert mit präziser Vielfalt der Akkordeontöne gespielt wurde. Mit viel Freude führten die Spieler einen traditionellen Klezmer auf. Der fröhliche und melodische Klang des Akkordeons ersetzte die Klarinetten und Geigentöne der typischen Musikinstrumente der Klezmermusik; der Titel "Ydelekh" gehört zu den etwas gemächlicheren Tänzen. Dieser hat am Anfang ein langgezogenes Intro, das mit viel Tempowechsel und Dynamik zum eigentlichen Tanz führt. Ein Musikstück das die Spielfreude weckte. Viktor Trippel, Leiter und Dirigent des Orchesters, geht stets neue Wege und Stilrichtungen, die oftmals schwierig zu spielen sind und hohe Konzentration verlangen. Sie sind eine Herausforderung an die Spieler, aber auch eine Überraschung an die Zuhörer. Dies gilt auch für das nächste Stück von Kees Vlak "Israel Shalom" mit der Solisten Vera Lukyanenko, ein für alle schwierig zu spielendes Stück. Leicht und flüssig gespielt erklangen im Bossanova-Rhythmus die "Garota de Ipanema" (The Girl from Ipanema), ein Ohrwurm, und das Pop-Stück "I will survive" von Dino Fekaris. Das Lied ist ein berühmter Disco-Hit und wurde sehr gut interpretiert. Langer begeisterter Applaus dankte den Musikern für ihre Spielfreude und Einsatz. Zwei Zugaben, das jazzig gespielte "Gigolo" und die "Hey man"-Polka der Zillertaler Schürzenjäger beendete nach weiterem herzlichen Beifall einen schönen Konzertabend, bei dem das Publikum Appetit auf mehr bekam.

Donnerstag, Februar 06, 2014

Hans Sauter wird 85 Jahre

Hans Sauter wird 85 Jahre

Am Fasnachtsdienstag geboren.
  1. Hans Sauter wird heute 85 Jahre alt. Foto: Dieter Erggelet


EMMENDINGEN (derg). In der Nacht zum Fasnachtsdienstag 1929 erblickte Hans Sauter in Emmendingen das Licht der Welt. Heute feiert er seinen 85. Geburtstag. Es war eine Zeit, als die Winter noch kerniger ausfielen als heute: Bei seiner Geburt herrschten Minustemperaturen von 28 Grad. Selbst der Rhein war gefroren und auf der Eisfläche bei Sasbach standen Karusselle, ist überliefert.

Seit seiner Jugend erfreut der Jubilar seine Mitbürger mit Musik und Gesang. Dieses Talent hat er seinen beiden Kindern, Daniela und Heiko, in die Wiege gelegt. Beide haben Musik und Gesang zum Beruf gemacht und sind weit über die Grenzen ihrer Heimatstadt hinaus bekannte Künstler in der Musikszene.

Nach dem Besuch der Karl-Friedrich-Schule im Emmendingen begann Hans Sauter mit 14 Jahren seine Gärtnerlehre in Endingen. Sein damaliger Chef entdeckte das Gesangstalent seines "Stifts" und verpflichtete ihn in spontan in den Endinger Kirchenchor. Nach einigen Gesellenjahren, teilweise in Stuttgart, absolvierte er die Meisterprüfung im Gärtnerhandwerk. Doch 1961 stellte er Hacke und Schaufel in die Ecke und begann im damaligen Psychiatrischen Landeskrankenhaus seine Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger. Dort arbeitete er bis zu seiner Pensionierung 33 Jahre lang.


Der Stellenwechsel war für ihn ein Glücksfall. Schließlich lernte er bei einem Betriebsausflug ins pfälzische Bad Dürkheim Hannelore Friedrich, seine spätere Ehefrau, kennen. "Ich habe ihn schon flüchtig gekannt, dabei ist der nette Kerl mir länger schon aufgefallen", sagt sie schmunzelnd.

Im Gespräch zeigt er ein etwas vergilbtes Programm vom Bockfrühschoppen 1957 mit Texten zum Mitsingen. Zu diesem Zeitpunkt wirkte der spätere Elferrat bereits als Musiker und Sänger mit. "Zu dieser Zeit war gemeinsames Singen eine beliebte Freizeitbeschäftigung", sagt er. Der Chor der Sängervereinigung Emmendingen, dem er angehörte, hatte in den 50er Jahren eine Stärke von 90 Sängern.

Als begeisterter Motorradfahrer erfreute Hans Sauter bei Fasnachtsumzügen beispielsweise in der Rolle einer witzigen Wurstpolizei. Sein künstlerisches Multitalent stellte er bei Theateraufführungen im damaligen Dreikönig beim "Hauptmann von Köpenik" und dem "Etappenhase" bestens unter Beweis. Als singender Akkordeonspieler Menschen eine Freude zu bereiten, ist für ihn seit Jahrzehnten eine Herzensangelegenheit. Bei Betriebsfeiern, in Seniorenheimen oder an Fasnacht trägt er Lieder vor, die inzwischen zum Kulturgut gehören. Wenn seine Lumpenliedli, "S`Emmendinger Land isch schönööön" oder die alemannische Internationale von René Schickele, "D`Hans im Schnokeloch" ertönen, erntet er Beifallsstürme. Für sein jahrzehntelanges Engagement für ältere Menschen wurde er mit dem Ensemble Gebrüder Mick aus Nimburg beim Neujahrsempfang in Teningen geehrt. Inzwischen sammelt Tochter Daniela seine Lieder, die sonst in der Zeit der flachen Comedy-Unterhaltung in Vergessenheit geraten.

Freitag, Januar 24, 2014

Die Auftritte haben sich gelohnt

Die Auftritte haben sich gelohnt

Harmonika-Freunde Windenreute werben in der Schule um Nachwuchs / Hoffnung auf mehr Besuch bei den Konzerten.


EMMENDINGEN-WINDENREUTE (hem). Von einem erfolgreich verlaufenen Vereinsjahr mit zahlreichen Auftritten, die sich in der Kassenbilanz positiv widerspiegelten, berichtete Vorsitzender Klaus Scherer bei der Hauptversammlung der Harmonika-Freunde im Schützenhaus. Der Posten des Kassierers ist zwar weiterhin vakant, Scherer berichtete aber von einem Einnahmeüberschuss von 548 Euro. Der Verein ist nach seinen Angaben weiterhin schuldenfrei. Die Veranstaltungen will Scherer forcieren.

Schriftführerin Sonja Braun sagte, dass das Frühjahrskonzert mit der Band "House of Jam" ein großer Erfolg gewesen und besonders bei der Jugend gut angekommen sei. Die Hocks waren in der Besucherzahl durchwachsen. Ein Konzeptwechsel wird durchdacht. Neben zehn Auftritten wurden 45 Proben absolviert. Letztere wurden im Schnitt von 89 Prozent der Musiker besucht.

Ausbilder und Dirigent Victor Trippel lobte die Leistungsbereitschaft der Aktiven. Zu den Konzerten werden wieder einige neue Stücke aufgeführt werden. Die Ausbildung der Jugend macht Fortschritte. Sie wird an den beiden geplanten Konzerten teilnehmen können. Der Akkordeon-Hock war und ist auch weiterhin der Jugend vorbehalten. Es gab zwei Neuzugänge sowie zwei Abgänge. Insgesamt besteht die Jugendgruppe aus sieben Jugendlichen und einem Erwachsenen. Es ist geplant, mit diesen eine Spielgruppe zu formieren. Damit die Entwicklung konstant bleibt, wird in der Grundschule weiterhin um junge Musiker geworben.


Ortsvorsteher Friedrich Hegener wünschte bei Konzerte in der Festhalle eine größere Resonanz, was sicher nur in Verbindung mit Gastvereinen möglich ist. Zum Frühjahrskonzert im Heimathaus meinte er: "Ihr seid gut beraten, dieses Konzert im kleinen Rahmen in der gemütlichen Atmosphäre abzuhalten."

Termine: 26. April: Frühjahrskonzert-Heimathaus,1. Mai: Maiwecken, 29. Juni Vatertagshock-Wilhelmshöhe, 13. Juli: Sommerhock Schulhof, 16. November: Kirchenkonzert Windenreute.