Mittwoch, Dezember 20, 2006

Viele Mitwirkende, viel Abwechslung

Badische Zeitung vom Dienstag, 19. Dezember 2006

Viele Mitwirkende, viel Abwechslung Abo

Die musischen Vereine in Windenreute stimmten gemeinsam auf Weihnachten und auf den Jahresabschluss ein

Von unserem Mitarbeiter Hans Meidhof









EMMENDINGEN-WINDENREUTE. Zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest luden die Harmonika-Freunde Windenreute und die anderen örtlichen musikalischen Vereine (beide Gruppen des Kirchenchores, Männer- und Pop-Chor des Gesangsvereins, Orchester des Musikvereins) zum gemeinsamen Jahresabschluss in die Festhalle ein.

Die Jugendgruppe der Harmonika-Freunde bewies mit ihrem Leiter Victor Trippel, dass sie mit ihren kleinen Händen auf dem großen Instrument nicht nur das "Gloria in excelsis deo" , sondern auch "Western songs" ein Potpourri heiterer Stücke, mit Bravour spielen konnten, haben sie sich doch mit zahlreichen Proben auf ihren ersten Bühnenauftritt vorbereitet. Dies war deutlich in der "Feierabend-Ouvertüre" zu hören und wurde mit starkem Applaus belohnt.

Advents- und Winterlieder hatte der Kinderchor unter Hans Bührer einstudiert, Wolfgang Faller begleitete die 14 Kinder am Klavier. Ihre jugendlichen Stimmen gaben den Erwachsenen des Kirchenchores ein harmonisches Klangbild. Dirigent Hans Bührer freute sich über den gelungenen Liedvortrag. Der Männerchor des Gesangsvereins hielt sich mit dem dreistimmigen "Heilige Nacht,Weihnachten ist heut" nicht lange auf, und bot unter der Leitung von Lieselotte Reaves noch zwei vierstimmig gesungene besinnliche Lieder: "Kosakenliedchen" und "Feierabend" , beide flott und präzise gesungen, zeigten das langjährig geübte stimmliche Potenzial, dem jedoch einige jüngere Stimmen fehlen.

Zur Einweihung und als Vorbereitung für das 100-jährige Bestehen im nächsten Jahr hat der Musikverein ein lockeres Programm gewählt. Eröffnet wurde es mit "Big Band Stomp" von Kees Vlak, ein Stück im Big Band-Sound mit immer wechselnden Einsätzen der verschiedenen Instrumentengruppen. Michael Bührer brillierte in dem getragenen Stück für Solotrompete "What a wonderful World" , Werner Kern hatte seinen Solo-Auftritt mit der Kuckucks-Flöte in "Tango Surprise" von di Ghisallo, einem flott gespielten Tango. Der Marsch "Alte Kameraden" fehlte ebenso wenig wie "Golden Swingtime" mit einem Medley bekannter amerikanischer Ohrwürmer wie "Hello Dolly" . Als Zugabe erklang noch das" Badnerland" . Es erstaunt, mit welcher präzisen Gelöstheit aufgespielt wurde. Die Klangfülle des faszinierenden Orchestersounds setzte Höhepunkte des Abends.

Ulrike Hegener rezitierte ein besinnliches "Weihnachtsgedicht der Tiere" als Einleitung zum vierstimmigen Kanon "Early in the morning" des Pop-Chors unter Sven Barten. Nach "All I have to dream" , einem Hit in amerikanischer Tonlage, fungierte Barten in dem bekannten Gospel "Oh happy day" als Solist. Wolfgang Faller begleitete am Piano. Die Zugabe "Heaven is a wonderful Place" , ein Standardsong des Chores, klang wie eine Abschiedsmelodie auf den vom Vorsitzenden Peter Eisenmann angekündigten Weggang von Barten.

Dass Victor Trippel die musikalische Leitung der Harmonika-Freunde übernommen hat, war unüberhörbar: In "Rock my Soul" spielten erstmalig fünf Kinder im neunköpfigen Hauptorchester mit und gaben diesem eine nie gehörte Klangfülle. Auch die Neubearbeitung von "Libertango" von Piazzola und der Rumba "Perfidia" wurden von den Zuhörern begeisternd aufgenommen, ebenso ein Medley von Mozart-Melodien, selten auf der Handhamonika gespielt. Lang anhaltender Applaus war der Dank.