Harmonisch, feurig, modern
Herbstkonzert der Harmonikafreunde Windenreute / Akkordeonclub Reute begeisterte als Gast
Von unserem Mitarbeiter Hans Meidhof
EMMENDINGEN-WINDENREUTE. Traditionell eröffnete die Jugendgruppe der Harmonika-Freunde den musikalischen Reigen beim Herbstkonzert in Windenreute, hatten sie sich doch unter ihrem Leiter Victor Trippel mit dem Willkommgruß aus "Popline Band" und dem "Rock for Kids" auf ihre Premiere gründlich vorbereitet und beide Stücke gekonnt und sauber gespielt. Den starken Applaus hatten sie sich verdient. Aber auch im Zusammenspiel mit dem Hauptorchester zeigten die fünf Jungmusiker ihr Können. Mit "Rock-n-roll-Feaver" und "Rock my soul it's Gospeltime" bewiesen Madeleine Sulzberger am Keyboard, Lea Kern, Sebastian Schumacher, Moritz Fritzenschaft und Lukas Michiels, dass sie langsam in das neunköpfige Hauptorchester hineinwachsen.
Das Hauptorchester bot klassische und moderne Kompositionen. Mit einer Neufassung von "Libertango" von Astor Piazzolla begann das Ensemble seinen musikalischen Auftritt, gab sich den einschmeichelnden, aber auch harten Klängen des französischen Musette in "Edith Piaf a la carte" hin, um zu einem "Lydie Auvray Medley" , ebenfalls mit leichter französischer Klangharmonie, zu wechseln. Dirigent Victor Trippel spielte am Bassinstrument mit und präsentierte mit den Akkordeonisten eine harmonische Musik, die in einem feurigen armenischen Säbeltanz gipfelte. Die Zugabe"The freilach dance" , ebenso eine Neueinstudierung wie die beiden Vorgängerstücke, endete mit langem verdienten Beifall.
Der Akkordeon-Club Reute, das Gastorchester des Abends, bewies den 45 Zuhörern des Abends, dass es zu Recht den 2. Platz in der Oberstufe beim Wertungsspielen belegt, hatte es doch mit der Fantasie über "Parlez-moi d'amour" einen furiosen Auftritt. Das Stück beginnt marschartig, wechselt in einen ruhigen getragenen Teil und beschreibt in schnellen und langsamen Passagen die Höhen und Tiefen der Liebe, die Verträumtheit und den Ernst. Brillant setzte Dirigent Florian Siegel mit seinen 30 Musikern auch die sieben Variationen zum schwäbischen Volkslied "Jetzt gang i ans Brünnele" um, bei dem sich Adolf Götz, ein Franke, von den "Sieben Schwaben" und ihren Streichen hatte inspirieren lassen.
In dem kurzen Rockstück "Skyline" , das Leben und Treiben in Metropolen beschreibend, wurde die vielfältige Klangfülle und musikalische Virtuosität des Akkordeons demonstriert, unterstützt von Pauken und Bongos. In dem Beatles-Medley "Help" zeigte das Orchester, dass es sich am Originalsound der einzelnen Titel halten kann, sei es "A hard days night" , "Yesterday" oder "Can't buy my love" und andere. In "Back to the Sixties" , einer orchestralen Aufführung mit Schlagzeug, zeigten die Akkordeonisten einen temporeichen, präzise gespielten Medley verschiedener Komponisten dieser Zeitepoche. Tosender, lang anhaltender Beifall war der verdiente Lohn.